Pfeiferauchen für Einsteiger!

1) Die erste Pfeife

Pfeifen sind für den Pfeifenraucher wie Frauen, man verleiht sie nicht! Wer also das Pfeiferauchen ausprobieren will, braucht dazu seine eigene Pfeife. Nun muß das sicherlich nicht gleich ein handgemachtes Meisterstück sein: ab 50 DM gibt es bereits eine gute Pfeife aus Bruyere-Holz (einem Wurzelholz, das heute für alle Holzpfeifen verwendet wird), die wie geschaffen für den Anfänger und seine ersten Gehversuche, besser Rauchversuche, sind. Am besten geeignet sind dabei klassische Formen mit 9mm Filter, vielleicht auch mit Meerschaumeinsatz (brennt nicht so leicht durch!). Wichtig ist, das Ihnen die Pfeife gefällt. Schauen sie doch einfach einmal bei uns im Laden vorbei, wir beraten sie gerne und bei einem Tässchen Kaffee können Sie dann ihr gutes Stück gleich mal ausprobieren!

2) Zubehör

So, unsere Pfeife haben wir. Was wir jetzt noch brauchen ist ein wenig Zubehör: Ganz wichtig der Stopfer! Für den Beginner am besten geeignet sind die ganz einfachen Pfeifenbestecke, die man überall für 1-2 DM bekommen kann: Sie enthalten Stopfer, Dorn und Pfeifenlöffel praktisch in einem Stück. Der große Vorteil dieser Dinger, sie sind so billig, daß man sich kaum ärgert, wenn man sie mal verliert (und das kommt vor!)

Dann brauchen wir noch Filter. Diese kommen grundsätzlich in 3 Varianten vor: gefüllt mit Aktivkohle, Meerschaum oder ganz aus Balsaholz (von anderen Experimenten wie Metallstäbchen oder ähnlichem ist dringend abzuraten). Welchen Filter sie wählen, bleibt ihrem Geschmack überlassen, wobei Balsafilter relativ teuer sind...

Als drittes und letztes dann noch ein Päckchen Pfeifenreiniger und , fast hätten wir es vergessen, natürlich Streichhölzer oder ein Feuerzeug. Damit hätten wir dann Alles zusammen - äh fast alles: es fehlt natürlich noch der Tabak...

3) Der Tabak

Der Tabakkauf stellt uns vor die Qual der Wahl: Allein in unserem Laden gibt es weit mehr als 200 verschiedene Sorten mit den unterschiedlichsten Geschmacks- und Geruchsnoten. Doch nicht alle sind unbedingt für den Einsteiger geeignet. Bei der Auswahl sollte man sich am Anfang milde, zungenfreundliche Tabake aussuchen, die gut und nicht zu heiß brennen (warum das wichtig ist, im nächsten Kapitel). Vor allem Mischungen mit Black Cavendish sind gut geeignet, ein leichte Geschmacksnote darf natürlich auch dabei sein, zum Beispiel die altbekannte Vanille oder Früchte oder...
Legen Sie sich am Anfang nicht fest mit ihrem Tabak, versuchen sie hin und wieder mal eine neue Geschmacksrichtung, wir füllen ihnen gerne ein Pröbchen ab oder sie probieren den Tabak gleich in unserer Raucherecke im Laden...

4) Das Rauchen - unsere erste Pfeife

Vor das Rauchen haben die Tabakgötter das Stopfen gesetzt. Aber keine Angst, so schwer wie es aussieht, ist es nicht und bald werden sie es ohne Nachdenken beherrschen. Unsere erste Pfeife stopfen wir nur bis zur Hälfte, damit sich in der neuen Pfeife erst eine Ruß-, äh Kohleschicht bilden kann, die das Holz vor dem Verbrennen schützt. (für Holzpfeifen mit Meerschaumeinsatz und Meerschaumpfeifen gilt das nicht, sie können von Anfang an randvoll gestopft werden!) Erst nach ca. 10-15 Rauchdurchgängen wird die Pfeife vollgestopft. Unten im Pfeifenkopf stopfen wir den Tabak relativ locker hinein und nach oben hin immer fester. (Aber bitte nicht zusammenpressen wie in einer Hydraulikpresse, leichter Druck genügt!!!).

Wenn wir die Pfeife gestopft haben, zünden wir den Tabak an (den Tabak, nicht die Pfeife!). Wir nehmen das Mundstück zwischen die Zähne und zünden unter leichtem Zug die Pfeife an. Paffen sie ein paar Mal, bis es schön qualmt. Der Tabak geht bei anzünden etwas auf, daher jetzt leicht mit dem Stopfer nachdrücken. Sollte die Pfeife dabei verlöschen, kein Problem: einfach wieder anzünden! Dann mit gemütlichen, langsamen Zügen Rauchen, gelegentlich mit dem Stopfer nachdrücken. Die Pfeife sollte dabei nicht zu heiß werden, denn sonst schmeckt der Tabak nicht, brennt auf der Zunge und im schlimmsten Fall verbrennt das Holz unserer Pfeife! Sollte es im Eifer des Gefechts doch passieren, und die Pfeife wird fast zu heiß, um sie zu halten, aufhören, die Pfeife abkühlen lassen und erst nach einigen Minuten wieder anzünden!

Ein Wort noch zu Lungenzügen: Wir Pfeifenraucher wollen den Tabak genießen, will sagen: schmecken. Da aber unsere Lunge keine Geschmackknospen besitzt und auch sonst von dem Rauch nicht begeistert ist, paffen wir den Pfeifenrauch nur. Sie haben den Geschmack und ihre Lunge wird es ihnen danken!

Ach ja, noch etwas: Sie haben vielleicht irgendwo gelesen, die Pfeife sollte beim ersten Mal Rauchen nicht ausgehen, da sie sonst immer an dieser Stelle ausgeht: Vergessen das gleich wieder: Es ist nur ein Ammenmärchen, daß junge Pfeifenraucher verunsichert!

5) Apré Smoke - Die Reinigung der Pfeife

Wer nicht haben will, daß seine Pfeife bald schon auf 300 Meter gegen den Wind in der geschlossenen Schublade zu riechen ist, sollte seine Pfeife nach jedem Gebrauch reinigen (hygienischer ist das außerdem!). Zuerst lassen wir die Pfeife auskühlen. Dann kippen wir die Asche aus dem Kopf in einen Aschenbecher (bitte nicht mit der Pfeife auf dem Rand herumklopfen, das gibt unschöne Kerben!). Sind noch Tabakreste im Kopf, kratzen wir diese vorsichtig mit dem Löffel am Pfeifenbesteck heraus (Bitte nicht die Kohleschicht entfernen, sie ist wichtig!). Dann drehen wir vorsichtig das Mundstück heraus (am besten beim Zerlegen und Zusammenstecken immer in die gleiche Richtung drehen, das schont den Holm und verhindert aufwendige Reparaturen). Dann einen Reiniger zuerst durch das Mundstück und dann durch die Bohrung im Kopf ziehen. Ist der Reiniger danach ziemlich schwarz, einen weiteren nehmen und nochmals reinigen. Ach ja, den verbrauchten Filter schmeißen wir weg (am besten nach jedem Rauchdurchgang!). Dann die Pfeife wieder zusammenstecken und in den Schrank stellen zum Ausruhen. Die Pfeife muß trocknen (sie wird beim Rauchen feucht durch die Kondensate des Tabaks) und sollte eigentlich nur einmal am Tag geraucht werden. Auf jedenfall niemals gleich nach dem Rauchen wieder stopfen und anzünden, sonst schmeckt ihre Pfeife bald wie...(zensiert).

Das wars schon! Jetzt noch viel Spaß beim Rauchen!

Ihr Lutz Merker

Sächsische Pfeifenstube Leipzig
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